Zum Erhalt des Bundesverdienstkreuzes gratulieren wir unserer geschätzten Kollegin Dr. Heidrun Macha-Krau ganz herzlich. Wir fühlen uns geehrt, einen kleinen Teil der großartigen Arbeit der Gründerin dieser Praxis im Rahmen unserer therapeutischen Arbeit fortführen zu dürfen. Danke, liebe Heidi, dass wir soviel von dir lernen durften.

(GS/Feit)
„Es ist eine große Ehre für mich und ich nehme diese Auszeichnung sehr gerne an“, mit diesen Worten antwortete die Logopädin Dr. Heidrun Macha-Krau auf ein Schreiben, mit dem das Bundespräsidialamt ihr mitgeteilt hat, dass Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ihr am 14. März 2024 in Schloss Benkhausen im nordrhein-westfälischen Espelkamp das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland persönlich überreichen wird. Damit wird die jahrzehntelange ehrenamtliche Arbeit der 1951 in Stralsund geborenen Logopädin gewürdigt, die sich sowohl für die Berufsgruppe der Logopäd*innen als auch für den Kinderschutzbund in außergewöhnlicher Weise engagiert hat.

In der DDR geboren, hat Heidrun Macha-Krau zunächst an der Humboldt-Universität in Berlin Rehabilitationspädagogik und Kommunikationswissenschaften studiert und anschließend unter dem Phoniater Prof. Horst Gundermann in der Stimmtherapie mit Lehrer*innen gearbeitet. Nachdem sie 1976 mit 24 Jahren in die Bundesrepublik geflüchtet war, hat sie sich in Bielefeld niedergelassen und wurde dort angesichts des enormen Mangels an logopädisch tätigen Therapeut*innen von Patient*innen buchstäblich überrollt.

„Für mich war von Anfang an ganz selbstverständlich, dass ich Mitglied im Berufsverband der Logopäd*innen sein will. Es gab ja so viel zu tun, um unseren Beruf weiterzubringen“, so Macha-Krau in einem Interview in der Maiausgabe 2013 der Zeitschrift „Forum Logopädie“ anlässlich des 100jährigen Jubiläums „der Logopädie“. Die schon in den 90er Jahren promovierte Logopädin hat nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten fünf Jahre lang ehrenamtlich im Bundesvorstand des dbl e. V. mitgearbeitet. Ihre erste Aufgabe war die Leitung der Arbeitsgruppe, die den Aufbau der Landesverbände in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen und Brandenburg organisiert und unterstützt hat. „Mein Vorteil war, dass ich die Situation in beiden Teilen Deutschlands kannte“, resümierte sie später diese intensive und arbeitsreiche Zeit. Nachdem dies bewältigt war, widmete sie sich ab 1995 als Leitung einer weiteren Arbeitsgruppe dem bis heute wichtigen strategischen Ziel des dbl: der Akademisierung unserer Berufsgruppe. Für dieses langjährige, intensive und inhaltlich überragende Engagement wurde Heidrun Macha-Krau 2013 im Rahmen der Mitgliederversammlung in Erfurt mit der Ehrenmitgliedschaft im Deutschen Bundesverband für Logopädie geehrt.

Doch nicht nur für den dbl und die Berufsgruppe der Logopäd*innen hat sie sich ungezählte Stunden ihres Lebens engagiert. Auch in die Arbeit des Kinderschutzbundes hat sie ihre Expertise, Talente und Kraft eingebracht. Als Logopädin hat sie viele Kinderschicksale kennengelernt und gesehen, wie schwer es manche Familien haben, ein behütetes und sorgloses Umfeld für ihre Kinder zu schaffen. Heidrun Macha-Krau hat sich dafür starkgemacht, diese Menschen zu unterstützen. So hat sie beispielsweise ein Präventionsprojekt für Familien ins Leben gerufen, in denen mindestens ein Elternteil psychisch erkrankt ist. Darüber hinaus bemühte sie sich darum, auch die junge Generation in Projekte sozialer Arbeit einzubinden: „Jugendliche Pat*innen im Ehrenamt“ heißt beispielsweise der gelungene Versuch, für sozial benachteiligte Kinder im Grundschulalter junge Ansprechpartner*innen zu finden und zudem Ferienfreizeiten zu organisieren.

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